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Kampfkunst Werdegang von Head Coach / Sifu Ulf Ahlbrecht

Ulf Ahlbrecht • 19. April 2021

Der Weg ist noch nicht zu Ende, aber schon mal ein kleiner Einblick, was bisher geschah.

Eigentlich beginnt mein Weg schon in Kindestagen, hat aber nur ein paar Wochen angedauert. Als ich ca. 6 war, stand ich das erstmal auf einer Matte beim Judo. Leider war zu diesem Zeitpunkt Kampfsport nicht das richtige für mich. Wenn ich heute darüber nachdenke ist es kaum zu glauben, dass ich zitternd und ängstlich auf einer Judo Matte stand.

So richtig habe ich im Jahr 2000 begonnen, als ich in der Schule bedroht worden bin. Dieses Schlüsselereignis hat mich dazu bewegt mir etwas zu suchen, wo ich mich selbst verteidigen kann. Das war meine erste Intension, diese hat sich bis heute massive geändert, da immer mehr Faktoren dazu gekommen sind.

Begonnen habe ich im Mai 2000 im Kenpokan in Hannover. Meine erste Stunde hatte ich damals bei Olli Nickel. Es war von Beginn an JKD, was ich trainiert habe. Die Idee Kampfkünste zu mischen und das für sich persönlich Beste aus jeder Kunst zu ziehen, war und ist noch heute mein Leitfaden.

Die Trainingseinheiten waren geprägt in erster Linie von Kickboxen, Thaiboxen, Wing Chung und Grappling Elementen. Ich war so angetan, dass ich fortan mind. 3-mal die Woche zum Training ging. Das damalige Jugendtraining gaben ebenfalls noch Tobias Wassmann, Lasse Ristig, Ralf Beckmann, Eike Hohmann, Manfred Boyd und noch einige mehr.

Durch die unterschiedlichen Trainer und deren Erfahrungen hatte ich von Anfang an immer wieder einen Perspektivenwechsel auf Techniken und Ihre Ausführung. Die Variationen, die ich kennenlernen durfte, haben mich gelehrt, dass es keine falschen Techniken gibt, denn es kommt immer auf die Situation an, in der ich mich befinde.

 Diese Flexibilität hat mich gelehrt nicht Kampfkünste oder andere Dinge direkt zu verurteilen, denn es kommt immer darauf an, in welcher Situation man sich befindet, dann kann alles richtig oder falsch sein.

 Nach kurzer Zeit des Trainings war mein Anspruch der Selbstverteidigung nur noch sekundär. Der sportliche und Wettkampfansatz rutschte mehr in den Vordergrund. Auch durch Manfred Boyd, der seines Zeichens erfolgreicher Kickboxer und Trainer ist, bin ich einige Jahre auf diverse Kickboxturniere gefahren und habe Wettkämpfe im Leichtkontakt und Point Fighting bestritten. Diese Erfahrungen machen es mir möglich auch Kickboxturniere selbst als Kampfrichter zu richten und Wettkämpfer für Matten und Ringsportarten fit zu machen.

 Aber mein Herz schlägt für die Vielfältigkeit. Innerhalb der damaligen Jugendgruppe war das Interesse am Grappling/MMA, oder Shooto wie es noch genannt wird, nicht besonders groß, sodass es aus dem Jugendprogramm genommen worden ist. Es gab die Möglichkeit einmal die Woche zu den Erwachsenen zu gehen, das habe ich mir mit 16 nicht zweimal sagen lassen. Als einziger der Gruppe war fortan ein viertes Training die Woche für mich Pflicht.

Die Trainingseinheit wurde von Cord Stahlmann geleitet, der nebenbei auch später mich auf meinen MMA Wettkampf und Grappling Turniere vorbereitet hat. Doch der Anfang war schwer, denn mit 16 hält man nicht mit den fitten Erwachsenen unbedingt mit und muss sich erstmal durchkämpfen. So war der Leitspruch am Ende des Trainings häufiger mal: „Jemand verletzt außer Ulf?“

Dieses war eine prägende Zeit, denn man lernt für Leben. Durchhalten, dranbleiben und stätig an sich arbeiten, so kommt man zum Erfolg.

Schon früh hatte ich das Vergnügen auch Einzelunterricht zu genießen, auch wenn ich damals noch nicht verstanden habe, in welcher Form. Olli Nickel hat sich, als ich ca. 17 war, regelmäßig jeden Freitag zum Sparring getroffen. Die Aufteilung war einfach: 20 Minuten Boxen, 20 Minuten eine Mischung aus Kickboxen, Thaiboxen und Savate und 20 Minuten Grappling. Viel über Technik haben wir nicht gesprochen aber viel gearbeitet. Noch heute muss ich Danke sagen, denn diese Erfahrungen über viele Jahre jeden Freitag haben mich enorm geprägt. Wie unsere Zeit durch Familie und Co. zulässt, ist der Freitag immer noch ein wichtiger Termin für mich. Er hat noch heute Bestand ?
 
Auch der Sport geriet nach wenigen Jahren in den Hintergrund, denn mein Forscherdrang wurde frühzeitig geweckt. Ich konnte vor und nach meinen eigenen Einheiten, die anderen Trainern bei Ihren Einheiten beobachten. So wuchs das Interesse an Kali, Panantukan, Wing Chung, Silat und am selbst unterrichten. Früh mit 16 bin ich gefragt worden, ob ich zunächst als Hilfstrainer bei den Kindereinheiten unterstützen kann. 3 Wochen später hatte ich meine erste eigene Kindereinheit.

 Der Forscherdrang sollte auch genährt werden, sodass ich mein erstes Seminar besuchen wollte und habe bei Professor/Sifu Salem Assli das Vergnügen gehabt ein Savate/French Kickboxing Seminar besucht. Seitdem habe ich viele Seminare in den unterschiedlichsten Bereichen besucht.

Zarte 18 war ich und hatte grade Ferien, als mein Telefon klingelte und einer meiner Trainer mich anrief und sagte: „Ulf wir hatten einen Autounfall uns geht es gut und sind nur verletzt. Kannst Du für die nächsten Wochen auch erwachsenen Kurse übernehmen?“ Das war der Startschuss auf einen Montag mich als junger Trainer auch zu beweisen, denn es war schon ein Sprung, gestern noch mittrainiert und Kinder unterrichtet heute die Fortgeschrittenen, von null auf hundert. So kam der Stein auch für weitere Kurse ins Rollen.

Nebenbei, Kinder zu unterrichten schult fürs Leben. Kinder sind gnadenlos ehrlich, man lernt sehr viel über Menschen, aber auch über sich selbst. Während meines ABI und als Überbrückung bis zum Studium, habe ich parallel immer Training und Seminare gegeben, unter anderem auch Kurse an Kindergärten, Schulen und diversen Brennpunkt Jugendzentren, wo ich Kurse in Selbstbehauptung und Selbstverteidigung gegeben habe. Einige Beispiele unten in der Bildergalerie.

Auf Grund der vielen Kurse und Seminare habe ich ab 2004 bis 2010 hauptberuflich als Trainer in Kenpokan gearbeitet. Während dieser Zeit standen auch diverse Trainings und Seminarreisen an. So war ich auf Trainingsreisen in Italien, Portugal, England, Schweiz, Amerika etc. Durch diese Reisen konnte ich viele Erfahrungen sammeln und mit viele interessante Leute treffen und mit Ihnen trainieren, so z.B., dass Wettkämpfer Training in L.A. bei Sensei Erik Paulson, wie Josh Barnett, Siala-Mou „Mighty Mo“ Siligia und noch einige mehr.

Trainiert habe ich auch oft in der Inosanto Academy, der mich auch zu einem Instruktor ernannt hat. Dieses Kompetenz Zentrum und das Netzwerk ist ein wertvoller Bestandteil geworden. Guro Dan Inosanto ist eine der Legenden der Kampfsport Welt, er selbst ist ungemütlich im Forschen in der Kampfkunst.

 Seminare habe ich seit Beginn an in Ringstrategien, Bodenkampf, Kickboxen, Thaiboxen, Innere Kampfkünste, Catch Wrestling, Selbstverteidigung, Frauenselbstverteidigung, Ringrichterausbildung, MMA, Kali, diverse Behörden und noch einige mehr gegeben.

Mein Weg wurde seit 2008 von Sifu Manfred Steiner begleitet. Ich hatte Glück und die Ehre von Ihm zu lernen und in die Tiefen der inneren Kampfkünste einzudringen. Diese Lehren im Chinese Boxen, der Philosophie und der unermüdliche Drang Dinge zu hinterfragen und zu erforschen, ist die Kraft, die mich antreibt.

Dieses ist nur ein Kurzabriss über meinen Kampfkunst Weg, daher entschuldige ich mich bei denjenigen, die ich noch nicht erwähnt habe oder bei Stationen, die ebenfalls hier noch nicht genannt wurden. Mehr Details stehen demnächst auch unter meine Werbeleiter und was ich von Ihnen mitgenommen habe und in meinem Blog findet Ihr die aktuellen Themen und Entwicklungen.
von Ulf Ahlbrecht 3. April 2025
Einleitung Als erfahrener Kampfsporttrainer und Thaiboxer kann ich sagen: Ellenbogenstöße sind eine meiner liebsten und effektivsten Techniken. Im Thaiboxen, auch als Muay Thai bekannt, stehen uns viele Waffen zur Verfügung, aber kaum eine ist so gefährlich wie der Ellenbogen. Er ist schnell, kraftvoll und kann einen Kampf in Sekunden entscheiden. In diesem Beitrag erkläre ich, warum ich Ellenbogenstöße liebe und wie ich sie trainiere.
von Ulf Ahlbrecht 21. März 2025
Kampfkünste sind weit mehr als reine Techniken der Selbstverteidigung oder sportliche Wettkämpfe. Sie verkörpern eine tiefe philosophische, religiöse und spirituelle Dimension, die seit Jahrhunderten in unterschiedlichen Kulturen verwurzelt ist. Überall auf der Welt verbinden sich Glauben, Disziplin und Kampfkunst zu einem Weg der Selbstentwicklung und Weisheit.
von Ulf Ahlbrecht 19. März 2025
Als erfahrener Kampfkünstler und Trainer habe ich in meiner Karriere viele Formen der Selbst verteidigung studiert und unterrichtet. Doch eines hat sich immer wieder bestätigt: Wenn Messer ins Spiel kommen, wird es ernst. Sehr ernst. In der modernen Welt, in der Gewalt leider allgegenwärtig ist, ist das Wissen um Messerabwehr nicht nur eine sinnvolle Ergänzung, sondern eine essenzielle Fähigkeit zur Selbstverteidigung. Allerdings gibt es eine bittere Wahrheit: Es gibt keine hundertprozentige Sicherheit, wenn eine Klinge im Spiel ist.
von Ulf Ahlbrecht 18. März 2025
In der Welt des Kampfsports gibt es viele Faktoren, die über Erfolg oder Misserfolg bestimmen: Technik, Kraft, Geschwindigkeit, Strategie – und eine oft unterschätzte Komponente, die Atmung. Wer seine Atmung nicht kontrolliert, kann seine Kraft nicht optimal einsetzen, ermüdet schneller und verliert die mentale Kontrolle. Doch die richtige Atmung ist nicht nur im Kampfsport essenziell. Sie beeinflusst auch unsere Leistungsfähigkeit im Beruf, im Alltag und in Stresssituationen. Wer bewusst atmet, bleibt konzentriert, leistungsfähig und mental ausgeglichen – eine Fähigkeit, die in unserer hektischen Welt unbezahlbar ist. Die drei Säulen der Atmung: Kampfkunst & Alltag im Vergleich Energie & Ausdauer – für den Kampf und den Arbeitstag Im Kampfsport sorgt eine bewusste Atmung dafür, dass der Körper mit ausreichend Sauerstoff versorgt wird, um über mehrere Runden leistungsfähig zu bleiben. Im Alltag hilft eine effiziente Atmung dabei, Müdigkeit und Erschöpfung vorzubeugen – sei es bei langen Arbeitstagen, anspruchsvollen Meetings oder intensiven Denkaufgaben. Kraft & Kontrolle – nicht nur für den Schlag, sondern für jede Herausforderung Kämpfer nutzen eine explosive Ausatmung, um ihre Schlagkraft zu maximieren und die Rumpfmuskulatur zu stabilisieren. Im Berufsleben hilft eine kontrollierte Atmung dabei, sich in schwierigen Gesprächen oder Stressmomenten nicht aus der Ruhe bringen zu lassen und mit klarer, durchsetzungsstarker Stimme zu kommunizieren. Mentale Stärke – für den Ring und das Leben Ein ruhiger Atem bedeutet einen ruhigen Geist. In stressigen Kampfsituationen ist die richtige Atmung entscheidend, um fokussiert zu bleiben. Dasselbe gilt im Alltag: Wer lernt, unter Druck ruhig zu atmen, bleibt in herausfordernden Situationen gelassener, trifft bessere Entscheidungen und vermeidet impulsive Reaktionen. Atemtechniken für Kampfsport, Beruf und Alltag Bauchatmung (Zwerchfellatmung) für mehr Ruhe & Konzentration Statt flach in die Brust zu atmen, sollte der Atem tief in den Bauch fließen. Diese Technik senkt den Stresspegel und sorgt für einen klaren Kopf – ideal für Präsentationen, Verhandlungen oder stressige Situationen im Berufsleben. Explosives Ausatmen für Kraft & Ausdrucksstärke Im Kampfsport verstärkt eine kurze, kräftige Ausatmung die Schlagkraft und stabilisiert den Körper. Im Alltag kann diese Technik helfen, eine selbstbewusstere Stimme zu entwickeln und klarer zu sprechen, insbesondere in stressigen Gesprächen oder bei öffentlichen Reden. Atemkontrolle in Stresssituationen Ob im Kampf oder in einem anspruchsvollen Meeting – wer bewusst atmet, bleibt ruhiger. Eine einfache Technik: 4 Sekunden einatmen, 6 Sekunden ausatmen. Diese Methode beruhigt den Herzschlag und reduziert Nervosität. Atemübungen für nachhaltige Leistungsfähigkeit Traditionelle Atemtechniken wie Pranayama oder Qi-Gong, die viele Kampfkünstler nutzen, verbessern nicht nur die körperliche Leistung, sondern helfen auch im Alltag dabei, sich zu erholen, Stress zu reduzieren und neue Energie zu tanken.
von Ulf Ahlbrecht 16. März 2025
Als Kampfsporttrainer mit 25 Jahren Erfahrung habe ich zahlreiche Schüler auf ihrem Weg begleitet – vom Anfänger bis zum Wettkämpfer. Eine der häufigsten Fragen, die mir gestellt wird: „Welcher Kampfsportstil ist der beste für mich?“ Die Antwort ist nicht einfach, denn jeder Stil hat seine eigenen Stärken. Aber eine intelligente Strategie ist es, Elemente aus allen drei Stilen zu kombinieren, um Schwächen auszugleichen und unberechenbar zu werden – ganz nach dem JKD-Konzept von Bruce Lee: „Absorb what is useful, discard what is not, add what is uniquely your own.“ Heute gebe ich dir einen Überblick über die drei faszinierenden Disziplinen Kickboxen, Thaiboxen und Savate – mit ihren Besonderheiten, Stärken und Herausforderungen.
von Ulf Ahlbrecht 6. März 2025
Einleitung Selbstverteidigung bedeutet nicht nur, mit bloßen Händen zu kämpfen oder klassische Waffen zu verwenden. Schon seit Jahrhunderten haben Menschen Alltagsgegenstände zur Verteidigung genutzt. Von kunstvoll gestalteten Fächern im alten Asien bis hin zu modernen taktischen Stiften – alternative Waffen spielen eine faszinierende Rolle in der Geschichte und bieten auch heute noch wertvolle Möglichkeiten für die Selbstverteidigung. In diesem Beitrag werfen wir einen Blick auf einige interessante und effektive Methoden der Verteidigung mit ungewöhnlichen Gegenständen.
von Ulf Ahlbrecht 2. März 2025
Die Ursprünge von Krav Maga Imrich Lichtenfeld, der Begründer von Krav Maga, war ein erfahrener Kampfsportler und Soldat. In den 1930er Jahren erkannte er, dass traditionelle Kampfsportarten nicht immer effektiv in Straßenkämpfen oder realen Bedrohungssituationen sind. Deshalb entwickelte er ein System, das auf instinktiven Reaktionen und schnellen, gezielten Bewegungen basiert. Während seiner Zeit als Ausbilder in der israelischen Armee passte er die Techniken weiter an, sodass sie von Soldaten ohne lange Trainingszeiten erlernt werden konnten. Später wurde Krav Maga für Zivilisten angepasst und weltweit populär. Die Vorteile von Krav Maga im Alltag Ein Krav Maga-Training bietet nicht nur eine effektive Selbstverteidigung, sondern hat viele weitere positive Auswirkungen auf das Leben der Trainierenden: 1. Erhöhte Selbstsicherheit Krav Maga vermittelt ein starkes Selbstbewusstsein. Wer sich selbst verteidigen kann, geht mit einer ganz anderen Körpersprache durchs Leben. Ein selbstbewusstes Auftreten allein kann oft potenzielle Angreifer abschrecken. 2. Effektive Selbstverteidigung Im Gegensatz zu vielen traditionellen Kampfkünsten, die auf sportlichen Regeln basieren, ist Krav Maga rein auf Effektivität ausgelegt. Es gibt keine Wettkämpfe oder Punkte – das Ziel ist es, eine Bedrohung so schnell wie möglich zu neutralisieren und sich in Sicherheit zu bringen. 3. Einfach und schnell erlernbar Die Techniken von Krav Maga sind nicht kompliziert. Sie bauen auf natürlichen Reflexen auf und sind so konzipiert, dass sie in Stresssituationen leicht abrufbar sind. Auch Anfänger können innerhalb kurzer Zeit grundlegende Verteidigungsfähigkeiten erlernen. 4. Verbesserung der Fitness Das Training ist intensiv und verbessert Ausdauer, Kraft, Beweglichkeit und Koordination. Da viele Übungen auf Ganzkörpereinsatz setzen, wird der gesamte Körper gestärkt und die allgemeine Fitness gesteigert. 5. Stressabbau und mentale Stärke Das regelmäßige Training hilft, Stress abzubauen und die mentale Belastbarkeit zu erhöhen. Man lernt, in hektischen oder beängstigenden Situationen ruhig zu bleiben und rational zu handeln. 6. Alltagstaugliche Prinzipien Neben physischen Techniken vermittelt Krav Maga auch taktisches Verhalten zur Gefahrenvermeidung. Trainierende lernen, Bedrohungen frühzeitig zu erkennen und sich sicherer im öffentlichen Raum zu bewegen. 
von Ulf Ahlbrecht 2. März 2025
Heute kann ich im Dunkeln nach Hause gehen und mich dabei viel sicherer fühlen als noch vor einigen Jahren. Der Grund dafür ist ganz einfach: Ich habe angefangen, mich aktiv mit Selbstverteidigung zu beschäftigen. Früher hätte ich nie gedacht, dass ich einmal einen Selbstverteidigungskurs besuchen würde. Ich bin ein ganz normaler Mensch und hatte zum Glück noch nie ernsthafte Probleme mit Gewalt oder Übergriffen. Doch je mehr ich über das Thema nachdachte, desto mehr wurde mir klar: Selbstverteidigung ist für jeden von uns relevant.  Für mich geht es dabei nicht darum, ständig vom Schlimmsten auszugehen oder Angst zu haben. Im Gegenteil: Zu wissen, wie ich mich im Notfall schützen kann, gibt mir ein positives Gefühl von Sicherheit und Selbstvertrauen. In diesem Beitrag möchte ich teilen, warum Selbstverteidigung gerade in der heutigen Zeit so wichtig ist, wie körperliche Techniken und mentale Vorbereitung im Alltag helfen können und welche praktischen Tipps du sofort umsetzen kannst.
von Ulf Ahlbrecht 30. November 2024
Bruce Lee sah JKD nicht als festen Kampfstil, sondern als flexible Methode, die jedem Kämpfer erlaubt, sich frei zu entfalten. Im Gegensatz zu traditionellen Kampfkünsten, die oft auf starre Regeln und feste Bewegungsabläufe setzen, forderte Lee, dass ein Kämpfer anpassungsfähig sein sollte. Seiner Meinung nach sollte ein guter Kämpfer „formlos“ sein – sich jeder Situation anpassen und sich nach dem „Flow“ der Begegnung richten. Dies macht Jeet Kune Do zu einer sehr dynamischen und kreativen Methode, die den Geist der Improvisation und Offenheit lebt. Die vier Prinzipien des Jeet Kune Do Simplicity (Einfachheit): Für Lee war Einfachheit das oberste Prinzip. Bewegungen sollten effizient und direkt sein. Überflüssige Bewegungen oder unnötig komplizierte Techniken passen nicht zu JKD. In jeder Situation sollte der Kämpfer die direkteste und schnellste Methode wählen, um sein Ziel zu erreichen. Directness (Direktheit): Jeet Kune Do legt Wert auf die direkte Aktion. Statt komplizierte Techniken anzuwenden, sollte man eine „gerade Linie“ wählen und den kürzesten Weg zur Verteidigung oder zum Angriff finden. Non-Classical (Anti-traditionell): Bruce Lee lehnte es ab, JKD als eine klassische Kampfkunst zu betrachten. Für ihn war JKD eine Methode, die auf Prinzipien statt auf Techniken beruhte. Sie sollte nicht nachahmend sein, sondern spontan und originell. Economy of Motion (Ökonomie der Bewegung): Ein grundlegendes JKD-Prinzip ist die Effizienz der Bewegung. Jede Technik sollte möglichst wenig Energie verbrauchen und gleichzeitig so effektiv wie möglich sein. Dies bedeutet, unnötige Bewegungen zu vermeiden und die Kraft auf das Wesentliche zu konzentrieren. Das Konzept des „Abfangens“ im JKD Ein Schlüsselprinzip von JKD ist das Konzept des „Abfangens“ (Interception). Das bedeutet, dass ein Kämpfer den Gegner angreift, während dieser noch in der Vorbereitung seiner eigenen Bewegung ist. Dies stellt ein grundlegendes Element von Lees Philosophie dar, da es die Kraft des Gegners gegen ihn selbst wendet und den Gegner effektiv kontrolliert. Für Bruce Lee ging es darum, jede Gelegenheit zu nutzen, um den Angriff des Gegners zu stören und somit die Initiative zu ergreifen. Bruce Lees Einfluss auf moderne Kampfkünste Die Philosophie von Jeet Kune Do hat einen tiefen Einfluss auf die moderne Welt der Kampfkünste gehabt. Heute sehen wir viele Elemente von JKD in Mixed Martial Arts (MMA) und anderen Disziplinen, in denen Flexibilität und Anpassungsfähigkeit essenziell sind. Bruce Lee war ein Vorreiter in der Idee, verschiedene Techniken und Ansätze miteinander zu kombinieren, um einen ganzheitlichen und funktionalen Kampfstil zu entwickeln, der sich ständig weiterentwickelt und dem Kämpfer ein hohes Maß an Freiheit gibt. Die geistige Dimension des Jeet Kune Do Bruce Lee betrachtete JKD nicht nur als Methode der Selbstverteidigung, sondern als Lebensphilosophie. Die Entwicklung von Körper und Geist gehen im JKD Hand in Hand. Für ihn war es wichtig, den „inneren Gegner“ zu überwinden und persönliche Blockaden zu durchbrechen, die uns daran hindern, unser volles Potenzial auszuschöpfen. JKD fordert, dass wir uns selbst ehrlich begegnen und die eigene Komfortzone verlassen. Die Frage „Wer bin ich wirklich?“ ist ein zentraler Bestandteil dieser Philosophie. Schlussgedanken Bruce Lees Jeet Kune Do ist mehr als eine Kampfmethode – es ist eine Philosophie der Freiheit, Anpassungsfähigkeit und Selbstentwicklung. Die Prinzipien der Einfachheit, Direktheit und Effizienz sind eine Einladung, nicht nur im Kampf, sondern auch im Leben das Überflüssige loszulassen und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Lees Vermächtnis lebt durch seine Anhänger und die moderne Kampfszene weiter. Sein Ansatz inspiriert uns, uns selbst zu hinterfragen, kreativ zu sein und stets offen für Veränderung zu bleiben. Jeet Kune Do ist kein festes System, sondern ein Weg. Ein Weg, der zur inneren Stärke und Authentizität führt – in der Kampfkunst und im Leben. Bruce Lee hat uns gezeigt, dass die wahre Stärke nicht darin liegt, anderen zu folgen, sondern den eigenen Pfad zu finden und ihn mutig zu gehen.
von Ulf Ahlbrecht 23. November 2024
Catch Wrestling, auch bekannt als Catch-as-Catch-Can, ist eine traditionelle westliche Kampfform, die in den letzten Jahren zunehmend Beachtung im MMA gefunden hat. Lange Zeit zugunsten modernerer Disziplinen wie Brazilian Jiu-Jitsu und Muay Thai vernachlässigt, erlebt Catch Wrestling heute eine Wiedergeburt in der Mixed Martial Arts-Szene. Doch was genau ist Catch Wrestling, und warum bringt es im MMA wertvolle Vorteile? Ursprung und Techniken des Catch Wrestling Catch Wrestling entwickelte sich im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert in Großbritannien und den USA und fand bald in den Jahrmärkten und bei Wrestling-Wettbewerben Anklang. Die Grundidee hinter Catch Wrestling ist simpel: der Kämpfer muss den Gegner so schnell wie möglich zur Aufgabe bringen, indem er jede Gelegenheit nutzt. Anders als viele traditionelle Ringerstile erlaubt Catch Wrestling eine Vielzahl von Submission-Techniken – vor allem die berüchtigten "Schmerzgriffe" wie den Toe Hold, den Kimura (auch als Double Wrist Lock bekannt) und verschiedene Hebel und Würgegriffe. Catch Wrestling vs. Brazilian Jiu-Jitsu im MMA Im Vergleich zu Brazilian Jiu-Jitsu (BJJ) verfolgt Catch Wrestling einen eher aggressiven, dominanten Ansatz. Während BJJ oft geduldig aus der Rückenlage (Guard) arbeitet, bevorzugt Catch Wrestling Techniken, bei denen der Kämpfer in einer dominanten Position bleibt und Druck ausübt, um den Gegner zur Aufgabe zu zwingen. Der Leitspruch "get to top and stay on top" (komm in die Oberlage und bleib dort) ist für Catch Wrestler zentral. Dieser Ansatz erweist sich im MMA als effektiv, da die Oberlage entscheidend für die Kontrolle und das Erzielen von Punkten ist. Einfluss auf die MMA-Kämpfer Einige der bekanntesten MMA-Kämpfer haben erfolgreich Techniken aus dem Catch Wrestling integriert. Berühmte Beispiele sind Josh Barnett, Kazushi Sakuraba und Ken Shamrock, die das Fundament des Catch Wrestling in die Octagon-Kämpfe einbrachten und gegen weltbekannte BJJ-Kämpfer Siege errangen. Diese Kämpfer haben gezeigt, dass die scharfen Griffe und die Positionierungsstrategien des Catch Wrestling einen entscheidenden Vorteil bringen können. Catch Wrestling als Ergänzung im modernen MMA Während die meisten MMA-Kämpfer mittlerweile eine Hybrid-Ausbildung haben, ist Catch Wrestling eine exzellente Ergänzung für alle, die ihre Bodenkampf-Fähigkeiten aufwerten möchten. Mit Techniken wie dem Cradle, dem Neck Crank und den vielen variantenreichen Hebeln und Griffen ermöglicht Catch Wrestling eine Anpassung an die unvorhersehbaren Situationen im Käfig. Außerdem lehrt es den Kämpfer, einen offensiven, dominanten Stil auf dem Boden zu entwickeln – ein Ansatz, der sich gerade gegen Kämpfer bewährt, die defensiv aus der Guard arbeiten. Die Wiedergeburt des Catch Wrestling Catch Wrestling erlebt heute eine Renaissance im MMA, weil es sich hervorragend in die Anforderungen der modernen Käfigkämpfe einfügt. Die Beweglichkeit, Kraft und technischen Fähigkeiten, die es erfordert, machen es nicht nur für die Zuschauer spannend, sondern auch für Kämpfer höchst effektiv. Mit seiner Mischung aus Takedowns, Kontrolle und Submission-Griffen ist Catch Wrestling eine kraftvolle und vielseitige Technik, die ihre Wiederentdeckung im MMA-Kämpfer-Repertoire verdient hat. In einer Zeit, in der Kämpfer nach jeder möglichen Verbesserung suchen, um die Konkurrenz zu schlagen, stellt Catch Wrestling eine wertvolle Ergänzung dar. Es ist mehr als eine historische Fußnote – es ist ein Kampfstil, der auch heute noch Kämpfer inspiriert und ihnen dabei hilft, ihre Gegner im Käfig zu dominieren.
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