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Review: Ein unvergessliches Thaibox-Seminar mit Großmeister Ajarn Chai Sirisute
Ulf Ahlbrecht • 17. November 2024
Über 10 Tausende Schüler Weltweit
Letztes Wochenende hatte ich die große Ehre, erneut am Thaibox-Seminar von Ajarn Chai Sirisute im Kenpokan teilzunehmen. Seit über 20 Jahren trainiere ich unter der Anleitung dieses außergewöhnlichen Großmeisters und bin stolz darauf, selbst als Trainer von ihm graduiert zu sein. Dieses Seminar war für mich eine Erinnerung an die tief verwurzelte Tradition und die stets präzise Weitergabe von Wissen, die Ajarn Chai verkörpert.
Die Präzision und Genauigkeit der Technik
Von der ersten Minute an wurde erneut klar, warum Ajarn Chai als einer der besten Lehrer im Muay Thai gilt. Jede Bewegung, jeder Schlag und jede Verteidigungstechnik wurden mit einer beispiellosen Genauigkeit vorgeführt und erklärt. Seit über zwei Jahrzehnten durfte ich seine Liebe zum Detail und seine Hingabe zur Perfektion erleben. Auch diesmal legte er großen Wert darauf, uns die Bedeutung der Details zu vermitteln – sei es die präzise Position des Ellenbogens oder die genaue Ausführung eines Low Kicks. Seine scharfe Beobachtungsgabe und die Art, wie er individuelle Korrekturen vornahm, machten das Training sowohl anspruchsvoll als auch unglaublich lehrreich.
Fachwissen und fundierte Erklärungen
Ein weiteres Highlight des Seminars war erneut Ajarn Chais tiefes Fachwissen, das ich seit Jahren bewundere. Er teilte nicht nur Techniken, sondern auch die Prinzipien dahinter. Seine Erklärungen gingen tief in die Biomechanik, die Philosophie und die strategischen Aspekte des Muay Thai ein. Es ist immer wieder faszinierend, wie er jahrzehntelanges Wissen in leicht verständlichen Lektionen präsentiert. Für mich als langjähriger Schüler und Trainer war es eine wertvolle Gelegenheit, mein Wissen zu vertiefen und neue Nuancen zu entdecken.
Tradition, Respekt und Gemeinschaft
Besonders bewegend war die Art, wie Ajarn Chai die Verbindung zur Tradition und den Respekt vor der Kunst des Muay Thai erneut in den Vordergrund stellte. Seit mehr als 20 Jahren erinnert er mich und viele andere Schüler daran, dass Muay Thai nicht nur ein Sport, sondern eine Lebensweise ist. Die tiefe Verwurzelung in der thailändischen Kultur, die Rituale und der Respekt gegenüber dem Lehrer und den Mitschülern – all das wurde im Seminar lebendig. Die Atmosphäre im Kenpokan war von einem Gefühl der Gemeinschaft und des gegenseitigen Respekts geprägt. Es war inspirierend zu erleben, wie Ajarn Chai diesen Respekt vorlebte und uns alle dazu anhielt, ihn ebenfalls zu verkörpern.

Dankbarkeit an Ajarn Chai
Ich möchte an dieser Stelle meinen tiefsten Dank an Großmeister Ajarn Chai Sirisute aussprechen. Seit über zwei Jahrzehnten bin ich Teil seiner Lehre und habe von ihm nicht nur Techniken, sondern auch die Werte des Muay Thai gelernt. Seine Hingabe, sein Fachwissen und seine unermüdliche Art, uns zu inspirieren, sind unbeschreiblich. Dieses Seminar war mehr als nur Training – es war eine Erinnerung daran, warum ich mich in diese Kunst verliebt habe und was sie für mein Leben bedeutet.
Vielen Dank, Ajarn Chai, für diese wertvolle Erfahrung und die fortwährende Inspiration, die Sie uns auf unserem Weg mitgeben.

In den letzten Jahren erlebt eine traditionsreiche, fast vergessene Grappling-Disziplin ein unerwartetes Comeback im modernen MMA: Catch Wrestling. Während brasilianisches Jiu-Jitsu lange Zeit die dominierende Bodenkampfkunst war, entdecken immer mehr Kämpfer die explosiven und aggressiven Techniken des Catch Wrestling – und das aus gutem Grund. Was ist Catch Wrestling? Catch Wrestling („Catch-as-Catch-Can“) stammt aus dem späten 19. Jahrhundert und hat seine Wurzeln in England. Anders als viele moderne Grappling-Stile ist Catch von Natur aus offensiv, dominant und submission-orientiert. Ziel ist es, den Gegner so schnell wie möglich zur Aufgabe zu zwingen – ideal für das MMA. Die finalisierenden Techniken: Schmerz und Kontrolle Was Catch Wrestling im MMA besonders attraktiv macht, sind seine schmerzhaften und oft ungewöhnlichen Submission-Techniken, die nicht nur effektiv, sondern auch schwer zu verteidigen sind: Neck Cranks – brutal und kaum im BJJ trainiert. Sie setzen enorme Spannung auf die Wirbelsäule und können einen Kampf schnell beenden. Toe Holds – eine uralte Technik, die das Sprunggelenk attackiert und sich perfekt eignet, um Gegner im Stand oder Boden zu überraschen. Wrist Locks – im Catch sehr beliebt. Sie wirken schnell, oft unerwartet, und sind ideal aus Scrambles oder Top Positionen. Face Cranks / Crossface Cranks – kein reiner „Choke“, sondern purer Schmerz über das Gesicht oder den Kiefer. Legal im MMA, aber selten trainiert – ein Vorteil für Catch-Wrestler. Warum es wieder populär wird Viele moderne MMA-Kämpfer suchen nach Wegen, ihre Gegner zu dominieren, ohne sich auf das „Guard-Spiel“ zu verlassen. Catch Wrestling bietet Top Control, Scramble-Überlegenheit und Submission-Vielfalt, die in einem Octagon den Unterschied machen kann. Kämpfer wie Josh Barnett oder Erik Paulson sind prominente Vertreter dieses Stils und zeigen, wie wirkungsvoll diese Techniken auch heute noch sind. Fazit: Catch Wrestling ist nicht nur Old School – es ist brutal effizient, strategisch raffiniert und maßgeschneidert für MMA.
Einleitung Als erfahrener Kampfsporttrainer und Thaiboxer kann ich sagen: Ellenbogenstöße sind eine meiner liebsten und effektivsten Techniken. Im Thaiboxen, auch als Muay Thai bekannt, stehen uns viele Waffen zur Verfügung, aber kaum eine ist so gefährlich wie der Ellenbogen. Er ist schnell, kraftvoll und kann einen Kampf in Sekunden entscheiden. In diesem Beitrag erkläre ich, warum ich Ellenbogenstöße liebe und wie ich sie trainiere.

Kampfkünste sind weit mehr als reine Techniken der Selbstverteidigung oder sportliche Wettkämpfe. Sie verkörpern eine tiefe philosophische, religiöse und spirituelle Dimension, die seit Jahrhunderten in unterschiedlichen Kulturen verwurzelt ist. Überall auf der Welt verbinden sich Glauben, Disziplin und Kampfkunst zu einem Weg der Selbstentwicklung und Weisheit.

Als erfahrener Kampfkünstler und Trainer habe ich in meiner Karriere viele Formen der Selbst verteidigung studiert und unterrichtet. Doch eines hat sich immer wieder bestätigt: Wenn Messer ins Spiel kommen, wird es ernst. Sehr ernst. In der modernen Welt, in der Gewalt leider allgegenwärtig ist, ist das Wissen um Messerabwehr nicht nur eine sinnvolle Ergänzung, sondern eine essenzielle Fähigkeit zur Selbstverteidigung. Allerdings gibt es eine bittere Wahrheit: Es gibt keine hundertprozentige Sicherheit, wenn eine Klinge im Spiel ist.

In der Welt des Kampfsports gibt es viele Faktoren, die über Erfolg oder Misserfolg bestimmen: Technik, Kraft, Geschwindigkeit, Strategie – und eine oft unterschätzte Komponente, die Atmung. Wer seine Atmung nicht kontrolliert, kann seine Kraft nicht optimal einsetzen, ermüdet schneller und verliert die mentale Kontrolle. Doch die richtige Atmung ist nicht nur im Kampfsport essenziell. Sie beeinflusst auch unsere Leistungsfähigkeit im Beruf, im Alltag und in Stresssituationen. Wer bewusst atmet, bleibt konzentriert, leistungsfähig und mental ausgeglichen – eine Fähigkeit, die in unserer hektischen Welt unbezahlbar ist. Die drei Säulen der Atmung: Kampfkunst & Alltag im Vergleich Energie & Ausdauer – für den Kampf und den Arbeitstag Im Kampfsport sorgt eine bewusste Atmung dafür, dass der Körper mit ausreichend Sauerstoff versorgt wird, um über mehrere Runden leistungsfähig zu bleiben. Im Alltag hilft eine effiziente Atmung dabei, Müdigkeit und Erschöpfung vorzubeugen – sei es bei langen Arbeitstagen, anspruchsvollen Meetings oder intensiven Denkaufgaben. Kraft & Kontrolle – nicht nur für den Schlag, sondern für jede Herausforderung Kämpfer nutzen eine explosive Ausatmung, um ihre Schlagkraft zu maximieren und die Rumpfmuskulatur zu stabilisieren. Im Berufsleben hilft eine kontrollierte Atmung dabei, sich in schwierigen Gesprächen oder Stressmomenten nicht aus der Ruhe bringen zu lassen und mit klarer, durchsetzungsstarker Stimme zu kommunizieren. Mentale Stärke – für den Ring und das Leben Ein ruhiger Atem bedeutet einen ruhigen Geist. In stressigen Kampfsituationen ist die richtige Atmung entscheidend, um fokussiert zu bleiben. Dasselbe gilt im Alltag: Wer lernt, unter Druck ruhig zu atmen, bleibt in herausfordernden Situationen gelassener, trifft bessere Entscheidungen und vermeidet impulsive Reaktionen. Atemtechniken für Kampfsport, Beruf und Alltag Bauchatmung (Zwerchfellatmung) für mehr Ruhe & Konzentration Statt flach in die Brust zu atmen, sollte der Atem tief in den Bauch fließen. Diese Technik senkt den Stresspegel und sorgt für einen klaren Kopf – ideal für Präsentationen, Verhandlungen oder stressige Situationen im Berufsleben. Explosives Ausatmen für Kraft & Ausdrucksstärke Im Kampfsport verstärkt eine kurze, kräftige Ausatmung die Schlagkraft und stabilisiert den Körper. Im Alltag kann diese Technik helfen, eine selbstbewusstere Stimme zu entwickeln und klarer zu sprechen, insbesondere in stressigen Gesprächen oder bei öffentlichen Reden. Atemkontrolle in Stresssituationen Ob im Kampf oder in einem anspruchsvollen Meeting – wer bewusst atmet, bleibt ruhiger. Eine einfache Technik: 4 Sekunden einatmen, 6 Sekunden ausatmen. Diese Methode beruhigt den Herzschlag und reduziert Nervosität. Atemübungen für nachhaltige Leistungsfähigkeit Traditionelle Atemtechniken wie Pranayama oder Qi-Gong, die viele Kampfkünstler nutzen, verbessern nicht nur die körperliche Leistung, sondern helfen auch im Alltag dabei, sich zu erholen, Stress zu reduzieren und neue Energie zu tanken.

Als Kampfsporttrainer mit 25 Jahren Erfahrung habe ich zahlreiche Schüler auf ihrem Weg begleitet – vom Anfänger bis zum Wettkämpfer. Eine der häufigsten Fragen, die mir gestellt wird: „Welcher Kampfsportstil ist der beste für mich?“ Die Antwort ist nicht einfach, denn jeder Stil hat seine eigenen Stärken. Aber eine intelligente Strategie ist es, Elemente aus allen drei Stilen zu kombinieren, um Schwächen auszugleichen und unberechenbar zu werden – ganz nach dem JKD-Konzept von Bruce Lee: „Absorb what is useful, discard what is not, add what is uniquely your own.“ Heute gebe ich dir einen Überblick über die drei faszinierenden Disziplinen Kickboxen, Thaiboxen und Savate – mit ihren Besonderheiten, Stärken und Herausforderungen.

Einleitung Selbstverteidigung bedeutet nicht nur, mit bloßen Händen zu kämpfen oder klassische Waffen zu verwenden. Schon seit Jahrhunderten haben Menschen Alltagsgegenstände zur Verteidigung genutzt. Von kunstvoll gestalteten Fächern im alten Asien bis hin zu modernen taktischen Stiften – alternative Waffen spielen eine faszinierende Rolle in der Geschichte und bieten auch heute noch wertvolle Möglichkeiten für die Selbstverteidigung. In diesem Beitrag werfen wir einen Blick auf einige interessante und effektive Methoden der Verteidigung mit ungewöhnlichen Gegenständen.

Die Ursprünge von Krav Maga Imrich Lichtenfeld, der Begründer von Krav Maga, war ein erfahrener Kampfsportler und Soldat. In den 1930er Jahren erkannte er, dass traditionelle Kampfsportarten nicht immer effektiv in Straßenkämpfen oder realen Bedrohungssituationen sind. Deshalb entwickelte er ein System, das auf instinktiven Reaktionen und schnellen, gezielten Bewegungen basiert. Während seiner Zeit als Ausbilder in der israelischen Armee passte er die Techniken weiter an, sodass sie von Soldaten ohne lange Trainingszeiten erlernt werden konnten. Später wurde Krav Maga für Zivilisten angepasst und weltweit populär. Die Vorteile von Krav Maga im Alltag Ein Krav Maga-Training bietet nicht nur eine effektive Selbstverteidigung, sondern hat viele weitere positive Auswirkungen auf das Leben der Trainierenden: 1. Erhöhte Selbstsicherheit Krav Maga vermittelt ein starkes Selbstbewusstsein. Wer sich selbst verteidigen kann, geht mit einer ganz anderen Körpersprache durchs Leben. Ein selbstbewusstes Auftreten allein kann oft potenzielle Angreifer abschrecken. 2. Effektive Selbstverteidigung Im Gegensatz zu vielen traditionellen Kampfkünsten, die auf sportlichen Regeln basieren, ist Krav Maga rein auf Effektivität ausgelegt. Es gibt keine Wettkämpfe oder Punkte – das Ziel ist es, eine Bedrohung so schnell wie möglich zu neutralisieren und sich in Sicherheit zu bringen. 3. Einfach und schnell erlernbar Die Techniken von Krav Maga sind nicht kompliziert. Sie bauen auf natürlichen Reflexen auf und sind so konzipiert, dass sie in Stresssituationen leicht abrufbar sind. Auch Anfänger können innerhalb kurzer Zeit grundlegende Verteidigungsfähigkeiten erlernen. 4. Verbesserung der Fitness Das Training ist intensiv und verbessert Ausdauer, Kraft, Beweglichkeit und Koordination. Da viele Übungen auf Ganzkörpereinsatz setzen, wird der gesamte Körper gestärkt und die allgemeine Fitness gesteigert. 5. Stressabbau und mentale Stärke Das regelmäßige Training hilft, Stress abzubauen und die mentale Belastbarkeit zu erhöhen. Man lernt, in hektischen oder beängstigenden Situationen ruhig zu bleiben und rational zu handeln. 6. Alltagstaugliche Prinzipien Neben physischen Techniken vermittelt Krav Maga auch taktisches Verhalten zur Gefahrenvermeidung. Trainierende lernen, Bedrohungen frühzeitig zu erkennen und sich sicherer im öffentlichen Raum zu bewegen.
Heute kann ich im Dunkeln nach Hause gehen und mich dabei viel sicherer fühlen als noch vor einigen Jahren. Der Grund dafür ist ganz einfach: Ich habe angefangen, mich aktiv mit Selbstverteidigung zu beschäftigen. Früher hätte ich nie gedacht, dass ich einmal einen Selbstverteidigungskurs besuchen würde. Ich bin ein ganz normaler Mensch und hatte zum Glück noch nie ernsthafte Probleme mit Gewalt oder Übergriffen. Doch je mehr ich über das Thema nachdachte, desto mehr wurde mir klar: Selbstverteidigung ist für jeden von uns relevant. Für mich geht es dabei nicht darum, ständig vom Schlimmsten auszugehen oder Angst zu haben. Im Gegenteil: Zu wissen, wie ich mich im Notfall schützen kann, gibt mir ein positives Gefühl von Sicherheit und Selbstvertrauen. In diesem Beitrag möchte ich teilen, warum Selbstverteidigung gerade in der heutigen Zeit so wichtig ist, wie körperliche Techniken und mentale Vorbereitung im Alltag helfen können und welche praktischen Tipps du sofort umsetzen kannst.

Bruce Lee sah JKD nicht als festen Kampfstil, sondern als flexible Methode, die jedem Kämpfer erlaubt, sich frei zu entfalten. Im Gegensatz zu traditionellen Kampfkünsten, die oft auf starre Regeln und feste Bewegungsabläufe setzen, forderte Lee, dass ein Kämpfer anpassungsfähig sein sollte. Seiner Meinung nach sollte ein guter Kämpfer „formlos“ sein – sich jeder Situation anpassen und sich nach dem „Flow“ der Begegnung richten. Dies macht Jeet Kune Do zu einer sehr dynamischen und kreativen Methode, die den Geist der Improvisation und Offenheit lebt. Die vier Prinzipien des Jeet Kune Do Simplicity (Einfachheit): Für Lee war Einfachheit das oberste Prinzip. Bewegungen sollten effizient und direkt sein. Überflüssige Bewegungen oder unnötig komplizierte Techniken passen nicht zu JKD. In jeder Situation sollte der Kämpfer die direkteste und schnellste Methode wählen, um sein Ziel zu erreichen. Directness (Direktheit): Jeet Kune Do legt Wert auf die direkte Aktion. Statt komplizierte Techniken anzuwenden, sollte man eine „gerade Linie“ wählen und den kürzesten Weg zur Verteidigung oder zum Angriff finden. Non-Classical (Anti-traditionell): Bruce Lee lehnte es ab, JKD als eine klassische Kampfkunst zu betrachten. Für ihn war JKD eine Methode, die auf Prinzipien statt auf Techniken beruhte. Sie sollte nicht nachahmend sein, sondern spontan und originell. Economy of Motion (Ökonomie der Bewegung): Ein grundlegendes JKD-Prinzip ist die Effizienz der Bewegung. Jede Technik sollte möglichst wenig Energie verbrauchen und gleichzeitig so effektiv wie möglich sein. Dies bedeutet, unnötige Bewegungen zu vermeiden und die Kraft auf das Wesentliche zu konzentrieren. Das Konzept des „Abfangens“ im JKD Ein Schlüsselprinzip von JKD ist das Konzept des „Abfangens“ (Interception). Das bedeutet, dass ein Kämpfer den Gegner angreift, während dieser noch in der Vorbereitung seiner eigenen Bewegung ist. Dies stellt ein grundlegendes Element von Lees Philosophie dar, da es die Kraft des Gegners gegen ihn selbst wendet und den Gegner effektiv kontrolliert. Für Bruce Lee ging es darum, jede Gelegenheit zu nutzen, um den Angriff des Gegners zu stören und somit die Initiative zu ergreifen. Bruce Lees Einfluss auf moderne Kampfkünste Die Philosophie von Jeet Kune Do hat einen tiefen Einfluss auf die moderne Welt der Kampfkünste gehabt. Heute sehen wir viele Elemente von JKD in Mixed Martial Arts (MMA) und anderen Disziplinen, in denen Flexibilität und Anpassungsfähigkeit essenziell sind. Bruce Lee war ein Vorreiter in der Idee, verschiedene Techniken und Ansätze miteinander zu kombinieren, um einen ganzheitlichen und funktionalen Kampfstil zu entwickeln, der sich ständig weiterentwickelt und dem Kämpfer ein hohes Maß an Freiheit gibt. Die geistige Dimension des Jeet Kune Do Bruce Lee betrachtete JKD nicht nur als Methode der Selbstverteidigung, sondern als Lebensphilosophie. Die Entwicklung von Körper und Geist gehen im JKD Hand in Hand. Für ihn war es wichtig, den „inneren Gegner“ zu überwinden und persönliche Blockaden zu durchbrechen, die uns daran hindern, unser volles Potenzial auszuschöpfen. JKD fordert, dass wir uns selbst ehrlich begegnen und die eigene Komfortzone verlassen. Die Frage „Wer bin ich wirklich?“ ist ein zentraler Bestandteil dieser Philosophie. Schlussgedanken Bruce Lees Jeet Kune Do ist mehr als eine Kampfmethode – es ist eine Philosophie der Freiheit, Anpassungsfähigkeit und Selbstentwicklung. Die Prinzipien der Einfachheit, Direktheit und Effizienz sind eine Einladung, nicht nur im Kampf, sondern auch im Leben das Überflüssige loszulassen und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Lees Vermächtnis lebt durch seine Anhänger und die moderne Kampfszene weiter. Sein Ansatz inspiriert uns, uns selbst zu hinterfragen, kreativ zu sein und stets offen für Veränderung zu bleiben. Jeet Kune Do ist kein festes System, sondern ein Weg. Ein Weg, der zur inneren Stärke und Authentizität führt – in der Kampfkunst und im Leben. Bruce Lee hat uns gezeigt, dass die wahre Stärke nicht darin liegt, anderen zu folgen, sondern den eigenen Pfad zu finden und ihn mutig zu gehen.